Mit ihrer Gründung im Jahr 2002 hat die Städtische Galerie Dresden den Kunstbestand der Landeshauptstadt Dresden übernommen und zusehends weiterentwickelt. Unsere umfangreiche Sammlung von Gemälden, plastischen Arbeiten und grafischen Blättern umfasst Werke vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Durch Erwerbungen wird sie kontinuierlich erweitert, um historische Werke, um künstlerische Positionen der DDR und insbesondere um zeitgenössische Arbeiten, die das aktuelle Kunstschaffen in Dresden spiegeln. Neben ihrer Aufgabe als Sammlungs- und Ausstellungsort und Forum für die Kunst entwickelt sich die Städtische Galerie Dresden auch als Ort der Wissenschaft. Wichtige Archivalien zu Künstlern, zu einzelnen Werken oder zu Werkzusammenhängen werden gesammelt, aufgearbeitet und publiziert.
Frühwerk A.R. Penck
Ende 2007 wurde eine umfangreiche Sammlung von Werken des gebürtigen Dresdner Künstlerrebellen A.R. Penck (Ralf Winkler) aus dem Besitz von dessen Jugendfreund Jürgen Schweinebraden erworben.
Das Konvolut umfasst Gemälde, Objekte und Assemblagen sowie über 700 Zeichnungen und druckgrafische Arbeiten, aus der Zeit von Pencks künstlerischen Anfängen in den 1950er Jahren bis zu seinem Weggang aus der DDR im Jahr 1980. Diese Sammlung bildet die Grundlage für eine umfassende Auseinandersetzung mit Pencks Werk in seiner ehemaligen Heimatstadt Dresden.
Ralf Winkler, geboren 1939 in Dresden, später bekannt unter dem Pseudonym A.R. Penck, gehört zu den international renommiertesten Künstlern Deutschlands. Nach Ablehnung an mehreren Kunsthochschulen ernannte er sich selbst zum Künstler und schuf in den 1960er Jahren eine künstlerische Zeichensprache zur Darstellung menschlicher Handlungsbezüge, mit der er Weltruhm erlangen sollte. In der Folge entstanden die sogenannten »Welt- und Systembilder«, und er entwickelte sein »Standart«-Prinzip. 1971 bis 1976 arbeitete A.R. Penck mit der Gruppe »Lücke« an Gemeinschaftsbildern. Öffentliche Ausstellungen blieben ihm in der DDR verwehrt, während er in Westdeutschland und Westeuropa Erfolge feierte. 1980 verließ Penck die DDR und arbeitete anschließend in Köln, Berlin, London und später in Irland, wo er 2017 verstarb.
Jürgen Schweinebraden, der die Sammlung zusammentrug, war ein enger Freund und Förderer des Künstlers. Er begann bereits in den 1950er Jahren, Arbeiten von Ralf Winkler zu sammeln und unterstützte ihn während seiner künstlerischen Entwicklung. Schweinebraden war auch als Ausstellungsmacher und Verleger aktiv und verstarb 2022 in Niedenstein.