Vielfalt zeigen,
Bildung erleben
SGD Christian Manss, Von Blau Zu Blau, Acryl Auf Leinwand, 80x60 Cm, 2025
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AURUM VANITAS

Malerei von Christian Manss

23. Jan 26 10. Mai 26

Öffnungszeiten
Di – So / Feiertage: 10:00 – 18:00
Fr: 10:00 – 19:00

Abweichende Öffnungszeiten:
24., 25., 31. DEZ: geschlossen
01. JAN: 14:00 – 18:00
Eintritt
5 € pro Person | 4 € ermäßigt
Freitag ab 12:00 freier Eintritt (ausgenommen Feiertage)

Freier Eintritt mit Dresden-Pass und für Kinder unter 7 Jahren sowie weitere Ermäßigungen

Christian Manss beschäftigt sich mit der Frage, wie Landschaft in der Malerei erzeugt wird. Seine Gemälde entstehen ohne reale Vorlage. Indem der Künstler keine realen Orte zeigt, sondern Bildräume erzeugt, die zwischen realer Anmutung und Suggestion oszillieren, verweist er auf die Möglichkeit, Landschaft nicht als gegebene Wirklichkeit zu betrachten, sondern als Konstruktion – als Denkbild.

KI generiert: Das Bild zeigt eine abstrakte Darstellung eines Berges, der in goldenen Tönen gehalten ist und sich von einem tiefblauen Hintergrund abhebt. Ein hellblaues Quadrat ist über dem Berg platziert und verleiht dem Bild eine moderne, geometrische Note.Christian Manss, Von Blau zu Blau, 2025

Seit 2023 beschäftigt sich Christian Manss intensiv mit der Frage, wie Landschaft in der Malerei erzeugt wird – als Wahrnehmungsraum, nicht als Abbild. Seine Gemälde entstehen ohne fotografische oder reale Vorlage. Die dargestellten Topografien sind Erfindungen: Möglichkeitsräume, die durch das Zusammenspiel von Fläche und Farbe sowie Bewegung und Unterbrechung entstehen. 

Der Künstler arbeitet mit weichen, teilweise transparenten Schichtungen, lässt Farbe ansetzen und verlaufen. Eine zentrale Intervention innerhalb des Malprozesses ist das gezielte Wegspülen von Farbe und zwar nicht als zerstörerischer, zufälliger Akt, sondern als konzeptioneller Schritt: Christian Manss nutzt Wasser, um bestimmte Schichten bewusst zurückzunehmen, neue Räume zu öffnen und den Bildgrund erneut durchscheinen zu lassen. So erzeugt er Bildflächen, die in ein Spannungsfeld zwischen Aufbau und Auflösung geraten. 

Diese Methode verbindet sich mit der Integration von abstrakten, oft geometrischen oder blockartigen Elementen, die in die Imagination der Landschaft eintreten. Sie führen ein Eigenleben: sie markieren, irritieren oder rhythmisieren. Auf diese Art und Weise entsteht eine dialektische Spannung zwischen Fläche und Geste, zwischen Aufbau und Erosion, zwischen Bild und Bildhaftigkeit.

Die Titel der Bilder – etwa »Das letzte Tal, dann nur noch Gipfel«, »Schwarz ist die See«, »Tief im Glas verliert das Klopfen seinen Klang« – verstärken den Eindruck, dass es sich hier nicht um konkretes Gelände handelt, sondern um begriffliche Anker. Sie sind Angebote zur Interpretation. Christian Manss selbst spricht von »Erinnerungsmaterial« – etwas, das jedem zur Verfügung steht und doch keine feste Verankerung hat. 

Indem der Künstler in seinen Bildern keine realen Orte zeigt, sondern Bildräume erzeugt, die zwischen realer Anmutung und Suggestion oszillieren, verweist er auf die Möglichkeit, Landschaft nicht als gegebene Wirklichkeit zu betrachten, sondern als Konstruktion – als Denkbild. Seine Malerei ist dabei weder nostalgisch noch rein konstruktiv. Sie schwingt zwischen Geste und Struktur, zwischen Flüchtigkeit und Substrat, zwischen Fläche und Raum – und nicht zuletzt zwischen der Sehnsucht nach Natur und dem Bewusstsein über ihre Konzeption. Somit sind diese Werke mehr als Bilder: Sie sind Angebote zum Betrachten, Erinnern und Verwerfen. Orte, die existieren und zugleich verschwinden. Einmal betreten, entziehen sie sich schon wieder – wie die Unschuld.