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Predigt in Bildern

Ein wiederentdeckter Gemäldezyklus aus der Dresdner Sophienkirche

3. Okt 09 10. Jan 10

Die Herbstausstellung der Städtischen Galerie widmet sich in diesem Jahr einem interessanten eigenen Bestand: Bereits im 19. Jahrhundert wurden dem Verein für Geschichte und Topographie Dresdens als Vorläufer der Städtischen Sammlungen Kunstwerke aus der Sophienkirche übergeben, die nach der neugotischen Umgestaltung im Kirchenraum keinen Platz mehr fanden. Dazu gehört ein Gemäldezyklus aus dem Jahr 1625 von Zacharias Wagner und Sigmundt Bergk, der einst die Brüstungen der Emporen schmückte. Nur ein Teil dieser raren Zeugnisse künstlerischer Tätigkeit in Dresden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist heute noch erhalten. Durch die Wirren der Zeit stark beschädigt, konnten diese Bildtafeln in den letzten Jahren mit der Unterstützung eines privaten Sponsors restauriert werden. Neun der ursprünglich 18 Bilder mit Szenen aus dem Leben Jesu und fünf dekorative Schrifttafeln stehen nun im Mittelpunkt eines kleinen Überblicks zur regionalen Malerei im Kirchenraum des frühen 17. Jahrhunderts. Diesen bilden vor allem Leihgaben aus Kirchgemeinden des Dresdner Umlandes, u.a. eine ebenfalls 1625 entstandene Folge von Emporengemälden des Malers Hans Panitz aus der evangelischen Wolfgangskirche in Glashütte. Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck von der Popularität der Ausgestaltung von Kirchenräumen mit biblischen Historien und von der Malerei in Dresden in der Zeit des dreißig-jährigen Krieges. Die Städtische Galerie nimmt die Präsentation der Bilder aus der Sophienkirche zum Anlass, alle in ihrem Bestand befindlichen, ehemals zur Ausstattung dieses Kirchenraumes gehörigen Objekte der Öffentlichkeit vorzustellen. Dazu gehören vor allem Skulpturen und Fragmente der Bauplastik, die beim Abriss des beschädigten Kirchenbaues 1962 bis 1964 geborgen werden konnten. Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit Texten von Sybille Kreft, Ingo Sandner und Johannes Schmidt.