Britta Jonas ist die diesjährige Preisträgerin des DREWAG-Preises für Gegenwartskunst. In ihren Skulpturen und Installationen verarbeitet sie unterschiedliche kulturelle Anregungen von erzgebirgischer Volkskunst bis zum japanischen Nô-Theater. Aus Materialien wie Holz und Rattan formt die Künstlerin Figurenbilder und komponiert diese zu komplexen Rauminstallationen. Dabei entwickeln ihre Motive spannende inhaltliche Wechselbeziehungen und thematisieren auf humorvolle und hintergründige Art aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen. In der Preisträgerausstellung präsentiert Britta Jonas mit Werken aus den Jahren 2002 bis 2008 einen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens. So erwarten die Besucher in den Ausstellungsräumen raumgreifende Wandinstallationen, phantasiereiche geflochtene Figuren und Animationsfilme. Ihre neueste Arbeit, die Figurengruppe der »Papagoyen«, verleiht dem Titel und der Ausstellung etwas Geheimnisvolles. Die Künstlerin greift hier einen alten Begriff des Vogelschießens bei Schützenfesten auf. Als Papagoy bezeichnete man die aus kunstvoll ausgesägten und bemalten Holzteilen bestehende Zielscheibe in Form eines Vogels. Britta Jonas entwirft auf der Grundlage dieser Idee exotische Mischwesen, die in ihrer rätselhaften Erscheinung die Phantasie der Betrachter anregen. Britta Jonas wurde 1972 im hessischen Groß-Gerau geboren und studierte von 1998 bis 2003 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Von 2003 bis 2005 war sie Meisterschülerin von Professor Martin Honert, seitdem lebt und arbeitet sie in Dresden. Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit einem Text von Jan Apitz, einem Interview von Constanze Witt mit der Künstlerin Britta Jonas und einem Abbildungsteil, der Arbeiten aus den Jahren 2002 bis 2008 dokumentiert.